Der Weg zu meiner neuen Marke

«Auch wenn es mir absolut klar war, dass das der einzig stimmige Weg in meine berufliche Zukunft sein kann, musste ich das erst mal verdauen.»

Als ich begann, mich mit der Überarbeitung meiner Webseite zu beschäftigen, dachte ich, es gehe nur um Farben, Texte, Struktur und eine Page. Doch was daraus entstanden ist, ist weit mehr. In einem intensiven Workshop mit Simon Baumann, meinem Wegbegleiter für Markenentwicklung und Design, haben wir nicht nur Designfragen geklärt, sondern tief in mein Innerstes geschaut. Was will ich eigentlich sichtbar machen, jenseits von Angeboten? Wer bin ich in meinem Kern? Und was hält mich noch davon ab, mich ganz zu zeigen? Schnell war klar, es braucht mehr als das, was ich anfänglich im Kopf hatte. Es ist Zeit für etwas Neues, ein komplettes Rebranding.

«Alleine ohne grosse Rückendeckung nochmals neu anzufangen hat mich alles gekostet.»

In den letzten 3 Jahren hat sich bei mir persönlich, wie in meinem Schaffen so vieles gewandelt. Ich wusste, der Name elementnails kann dem nicht mehr gerecht werden. Meine Firma kann heute eigentlich nur noch «Fabienne Gander» heissen. Auch wenn es mir absolut klar war, dass das der einzig stimmige Weg in meine berufliche Zukunft sein kann, musste ich das erst mal verdauen. Mein Firmenname den es seit 17 Jahren gibt einfach loszulassen, beschäftigte mich einige Tage sehr intensiv. Nie habe ich gewagt, solche Gedanken in mir Gross werden zu lassen. Zu gross ist die Angst, mich der Welt zu zeigen, so wie ich wirklich bin und für was ich stehe, verurteilt und nicht verstanden zu werden. Zulange habe ich mich angepasst, aus Angst nicht gemocht oder abgelehnt zu werden. Dieser Teil in meinem Leben war wohl der schwierigste und mutigste den ich je gegangen bin. Auszubrechen aus Erwartungen und aus einem eigenen erschaffenen Gefängnis von Gedanken die mich klein halten. Als ich das alles vor knapp 3 Jahren losgelassen habe kam die für mich einsamste und härteste Zeit. Alleine ohne grosse Rückendeckung nochmals neu anzufangen hat mich alles gekostet. Kunden, Freunde, Familie und Partnerschaft. Diesen Teil nochmals durchlaufen zu müssen war meine grösste Angst und doch wusste ich, es führt kein Weg daran vorbei. Mich zu zeigen heisst, ich kann mich nicht mehr hinter einem Namen wie elementnails verstecken. Und doch ist die Angst so gross, alles nochmals zu verlieren was ich mir neu aufgebaut habe an Sicherheiten, Freunden und neuem Kundenkreis.

Die Menschen, die zu mir ins Coaching kommen, spüren, dass da mehr ist. Mehr Tiefe, mehr Wahrheit, mehr Leben. Aber zwischen dem inneren Ruf und dem Mut, Ja zu sagen, liegt oft ein langer Weg. Es braucht Sicherheit, Vertrauen und manchmal einfach jemanden, der den Raum dafür hält.

«Weil ich selbst immer noch erfahre, wie sehr Heilung in Beziehung geschieht, wenn es auf Augenhöhe, mit Vertrauen und einem sicheren Raum passiert.»

Mein tiefster Wunsch ist, etwas sichtbar zu machen, das ich bisher kaum in Worte fassen konnte. Die Verbindung von äusserer und innerer Schönheit. Ich will eine Brücke bauen, von der achtsamen Pflege von Händen und Füssen hin zu Achtsamkeit und Tiefe, die durch Coaching entstehen darf. Und ich wünsche mir, dass man genau das spürt, wenn man meine Webseite besucht. Der Prozess berührt vieles in mir und hat mich aufgewühlt. Ich bin mit alten Mustern und Ängsten konfrontiert, die noch immer in meinem Unterbewusstsein arbeiten. Mit dem Glauben, ich muss stark sein und auf alles perfekt vorbereitet. Mit der Frage, nimmt man mich ernst, wenn ich Nageldesign und Coaching kombiniert auf einer Webseite anbiete? Und plötzlich ist sie wieder da, die Stimme in mir, die sich nach Sicherheit sehnt, nach echter Verbindung mit Menschen ohne abgelehnt oder verurteilt zu werden. Und ich merke, dass genau das die Seite ist, die ich so lange geschützt habe. Aber das dass, auch mein grösstes Geschenk ist. Meine Angst, keine Fehler machen zu dürfen und immer zu funktionieren, ist mein grösster Schutzpanzer. Und darunter liegt meine wahre Stärke, tief zu fühlen und Menschen in ihrer Essenz zu sehen. Das darf ich in diesem Prozess nicht nur erkennen, es ist auch das, was ich jetzt erst lerne zu zeigen. Ich merke immer mehr und spüre, dass ich keine austauschbare Maske verkaufen will, sondern mich, mein Wesen, meine Geschichte. Und das erfordert gerade richtig viel Mut. Und das wird es wohl auch in Zukunft.

Dieser Prozess zeigt mir gerade so klar, wie sehr mein eigenes Leben das Fundament meiner Arbeit ist. Weil ich weiss, wie es sich anfühlt, sich selbst wieder neu zu begegnen. Weil ich selbst immer noch erfahre, wie sehr Heilung in Beziehung geschieht, wenn es auf Augenhöhe, mit Vertrauen und in einem sicheren Raum passiert. Dafür stehe ich. Mit meinen Werten und meiner Geschichte. Und mit meiner neuen Webseite, die mehr ist als ein schöner Auftritt. Sie ist ein Spiegel meines Weges. Gefühlt herausgewachsen aus Schuhen, in denen ich noch immer sehr gut laufen kann und mich wohl fühle und doch mache ich mich auf den Weg in etwas Neues, Unbekanntes, das sich zutiefst richtig anfühlt.